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Sonntag, 23. April 2023

Georgstag 2023: Eine Feier zu Ehren des heiligen Georg

Der Georgstag, auch bekannt als Georgitag oder "Georgi", wird jedes Jahr am 23. April gefeiert. An diesem Tag wird dem heiligen Georg gedacht, einem frühchristlichen Märtyrer aus Kappadokien. Der heilige Georg ist nicht nur einer der 14 Nothelfer, sondern auch der Schutzpatron vieler Orte und seit der Synode von Oxford im Jahr 1222 der Schutzpatron von England.

In England gibt es über 160 Kirchen, die dem ritterlichen Märtyrer gewidmet sind. Richard Löwenherz selbst wählte ihn als persönlichen Schutzherrn. Darüber hinaus ist Georg auch der Namenspatron von zahllosen Kirchen, Klöstern, Orten und Schulen. Aus diesem Grund ist der Georgstag, oder auch Georgi genannt, ein beliebter Tag für Kirchweih- und andere Feste. Er ist auch der Schutzpatron der Pfadfinder.

Das Brauchtum rund um den Georgstag umfasst verschiedene Traditionen wie den Georgiritt und Reiterprozessionen, die an vielen Orten wiederbelebt werden. Es gibt auch die Tradition der Freinächte und mancherorts werden die Georgsglocken geläutet. In der Landwirtschaft markiert der Georgstag den Zeitpunkt, an dem die Kartoffeln in den Acker gelegt werden. Er ist auch ein wichtiger Stichtag für andere Tätigkeiten.

Im Burgenland, einer Region in Österreich, ist Georg einer der wichtigsten Heiligen. Ab Georgi dürfen die Felder nicht mehr betreten werden. Als Wetterheiliger wird er im Bauernkalender als Schneebringer bezeichnet: "St. Georg kommt nach alten Sitten auf dem Schimmel angeritten" (letzte Schneeflocken). Früher konnten Dienstboten am Georgstag ihren Dienstherrn wechseln und Zinsen wurden höchstens bis zum Georgstag gestundet.

In Bayern und Österreich wird am Georgstag den Pferden gedacht, sie werden gesegnet und es wird für ihre Bauern und Reiter gebetet. Die traditionellen Pferdeumritte finden meist am folgenden Sonntag oder am Ostermontag statt. Nur in St. Georg bei Julbach wird der Umritt am Leonhardstag abgehalten. An einigen Orten werden alte Georgsriten wiederbelebt, wie zum Beispiel die Wachaufzüge in Bad Mergentheim, bei denen an die Schützengilden von 1500-1695 und den Deutschen Orden erinnert wird. Viele Pfadfindergruppen feiern ihren "Ehrentag" mit einem Geländespiel.

Die Verehrung des heiligen Georg begann im Vorderen Orient sowie im frühchristlichen Ägypten und Äthiopien. Am stärksten verbreitet war sie auf Zypern, in Kappadokien (heute Türkei) und in Georgien. Von dort aus gelangte der Kult später nach Russland und auf den Balkan. Im Westen sind Georgskirchen spätestens im 6. Jahrhundert in Städten wie Mainz, Paris und Neapel nachweisbar. In Deutschland erreichte der Georgskult seinen Höhepunkt, als Bischof Hatto von Mainz im Jahr 896 das vermutete Haupt des Märtyrers auf die Bodensee-Insel Reichenau brachte. Obwohl die historische Belegbarkeit einiger Erzählungen bezweifelt wird, ist die Verehrung des heiligen Georg langfristig im Abklingen begriffen.

Der Georgstag 2023 bietet eine wunderbare Gelegenheit, um an diesem traditionsreichen Festtag teilzunehmen und die Geschichte und Bedeutung des heiligen Georg zu würdigen. Feiern Sie mit und erleben Sie die vielfältigen Bräuche und Traditionen, die mit diesem besonderen Tag verbunden sind.

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